Das Maslach Burnout Inventory (MBI) ist ein standardisiertes Fragebogeninstrument zur Messung von Burnout bei Mitarbeitern. Es wurde in den 1970er Jahren von Christina Maslach und Susan Jackson entwickelt und ist heute eines der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Instrumente zur Messung von Burnout.

Das MBI besteht aus drei Skalen: Emotional Exhaustion (emotionale Erschöpfung), Depersonalization (Entfremdung) und Personal Accomplishment (persönliche Leistung). Die Skala für emotionale Erschöpfung misst das Gefühl von Überforderung und Erschöpfung durch die Arbeit, die Skala für Entfremdung misst das Gefühl von Distanzierung und Zynismus gegenüber der Arbeit und den Kunden oder Patienten, und die Skala für persönliche Leistung misst das Gefühl von Kompetenz und Leistungsfähigkeit in der Arbeit.

Die Ergebnisse des MBI können dazu beitragen, die Ursachen von Burnout zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Burnout zu entwickeln. Das Instrument wird in vielen Berufsfeldern eingesetzt, darunter Gesundheitswesen, Bildung, Sozialarbeit, Wirtschaft und vielen anderen.

Obwohl das Maslach Burnout Inventory (MBI) eines der bekanntesten und am häufigsten verwendeten Instrumente zur Messung von Burnout ist, gibt es auch Kritikpunkte an dem Instrument:

  • Eingeschränkte Validität: Einige Studien haben gezeigt, dass das MBI nicht unbedingt die Ursachen von Burnout oder die Art und Weise, wie sich Burnout manifestiert, genau widerspiegelt.
  • Mangelnde Kultursensibilität: Das MBI wurde in den USA entwickelt und kann aufgrund kultureller Unterschiede in anderen Ländern oder Kulturen möglicherweise nicht angemessen sein.
  • Eingeschränkte Reichweite: Das MBI misst hauptsächlich Burnout in Bezug auf Arbeitsplatzstressoren, aber es kann andere Faktoren, die Burnout beeinflussen können, wie persönliche Probleme oder soziale Unterstützung, nicht berücksichtigen.
  • Zeitabhängigkeit: Das MBI wurde in den 1970er Jahren entwickelt und ist seitdem nur geringfügig überarbeitet worden, was bedeutet, dass es möglicherweise nicht den aktuellen Arbeitsbedingungen und -belastungen entspricht.
  • Selbsteinschätzung: Das MBI basiert auf Selbsteinschätzungen der Befragten, was zu Verzerrungen oder Ungenauigkeiten führen kann, da die Befragten möglicherweise nicht ehrlich oder genau sind, wenn sie ihre Erfahrungen bewerten.

Es ist wichtig, bei der Verwendung des MBI diese Kritikpunkte zu berücksichtigen und sich bewusst zu sein, dass es möglicherweise nicht das einzige oder das perfekte Instrument zur Messung von Burnout ist.


Redaktion Alkoholentzug und Burnoutbehandlung

Autor: Redaktion Vida Libre


Literaturliste:

  • Maslach C. (1976). Burned-out. Human Behavior 5: 16–22.
  • Maslach C., Jackson SE (1981). The measurement of experienced burnout. Journal of Occupational Behaviour 2: 99-113.
  • Maslach C., Jackson SE, Leiter M (1996). Maslach Burnout Inventory – Manual, 3rd Edition. Palo Alto: Consulting Psychologists Press.
  • Pines A., Maslach C. (1978). Characteristics of staff burnout in mental health settings. Hosp Community Psychiatry 29(4): 233-7.
  • Maslach C., Schaufeli WB., Leiter MP. (2001). Job Burnout. Annual Review of Psychology 52: 397-422.

Weiterführende Links:

Das Maslach Burnout Inventory (MBI)
Das Maslach Burnout Inventory (MBI)